Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home
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Nicht weit entfernt vom Bahnhof, in einem alten, ein bisschen heruntergekommenen Haus befindet sich Jenny Nyfelers Wohnung. Das knarrende Treppenhaus führt irgendwie mitten in die Wohnung. Da begrüsst uns Jenny, strahlend und ziemlich schwanger, in einem coolen weissen Overall, den ihr Freund Simon gemacht hat. Er hat wie sie Modedesign studiert. Die beiden erwarten ihr erstes Kind im April. Klar, dass wir zuerst über Kindermöbel und Babyoutfits sprechen, während wir einen Rundgang durch die Wohnung machen. Simon ist während unseres Fotoshootings bei der Arbeit.
Die Schmuck- und Modedesignerin hat beim Einzug in die alte charmante Wohnung vor über sieben Jahren nie gedacht, dass sie so lange hier wohnen bleibt und darin gar eine Familie gründet. Das Haus war damals als Abbruchobjekt deklariert und wartet nun aber auf eine Totalsanierung. Es ist kühl. Uns fröstelt es ein bisschen, obschon letzte Woche, als wir Jenny besuchten, die Sonne schien. «Alles eine Sache der Gewohnheit», meint Jenny, die barfuss in silbernen Slippers steckt und unter dem Baumwolloverall bloss einen leichten schwarzen Pulli trägt. Eine Zentralheizung gibt es in der Wohnung nicht. Geheizt wird mit Holz, wobei es nur gerade mal zwei Öfen hat. Die Küche und das Bad hat das Paar selbst installiert, die Toilette ist auf dem Flur. Da kommt auch gleich ein Nachbar die Treppe hinauf und fragt, ob er denn heute mal waschen könnte. Klar, meint Jenny und erklärt ihm, dass wir gerade ein Fotoshooting machen, und uns, dass Sven ein Freund sei und alle drei Parteien im Haus sehr gut zusammen harmonieren.
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So stylish wie der Shop
«Das und natürlich die tiefe Miete sind gute Gründe, über einigen fehlenden Standard-Komfort hinwegzusehen», meint Jenny. Nicht so viel für das Wohnen ausgeben zu müssen, macht es dem jungen Paar einfacher, seine kreativen Berufe selbstbestimmend auszuüben und dabei eine gute Work-Life-Balance zu schaffen. Nach dem Modedesignstudium hat Jenny erst mal ein bisschen gejobbt und suchte dann nach ihrem Weg im Designbereich. Schon früh entdeckte sie, dass ihre Stärken bei den Accessoires liegen, was sie bald zum Schmuck führte. Nach einigen Praktika in Goldschmiedeateliers hat sie begonnen, selbst Schmuck zu kreieren, und suchte nach einem Atelier. Als sie eines fand, eignete sich dieses auch für einen Shop. So entstand Aisso. Neben ihrem Schmuck und ihren Accessoires kamen Kreationen von befreundeten Designern dazu. Das Sortiment vergrösserte sich, der kleine Atelierladen zog in eine grössere Location in Kleinbasel, und Aisso wurde mehr als bloss ein Geheimtipp unter Designfreunden.
Als mir eine Kollegin Jenny für eine Homestory empfahl, meinte sie: «Schau Dir einfach ihren Instagram-Account an, so chic, wie der Shop aussieht, ist auch ihre Wohnung.» Sie hatte recht. Jennys Wohnung ist sehr stylish. Aber sie strahlt dabei viel Ruhe und Ordnung aus – ohne dabei minimalistisch zu sein. Alles wirkt sorgfältig ausgewählt. «Dabei habe ich einiges auf der Strasse gefunden und anderes günstig als Vintage-Stücke erstanden», meint Jenny. Die beiden Breuer-Lederstühle sind solche Strassenfundstücke, und das beige Sofa, auf dem wir Jenny porträtierten, ist von Tutti.
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Stilblüten
In der Mitte der gemütlichen Sitzgruppe steht ein Couchtisch mit Fach und Glasplatte. Darauf blüht ein wunderschönes Metallobjekt, das wie eine Art Metallversion einer Georgia-O’Keefe-Blüte aussieht. Im Couchtischfach sind Lieblingsbücher und Zeitschriften gestapelt und machen Lust zum Schmökern.
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Eleganz ganz selbstverständlich
Die Modefrau weiss natürlich, wie Eleganz geht. Das setzt sie auf entspannte Art mit ihrer Einrichtung um: Das Midcentury-Sofa, welches Jenny auf Tutti fand und selbst abholte, ist mit einem edlen beigen Wollstoff bezogen. Darauf hat sie Kissen in Make-up-Farben arrangiert. Daneben steht ein leichtes, filigranes Beistelltischchen mit einer eleganten Stehleuchte.
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Immer schön der Farbe nach
Für kreative Menschen spielt die Optik eine wichtige Rolle. So hat Jenny die Bücher nach Farben geordnet. Zuoberst sind japanische Modezeitschriften von Simon gestapelt, auf welchen Porzellanskulpturen thronen. Die blaue ist vom Künstler Bas van Beek und die Hundeskulptur ein Fund von einem Berliner Flohmarkt.
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Alles ist verbunden
Wir gewöhnen uns langsam an das kühlere Klima in der Wohnung. Wir wissen ja, es ist gesund und hält länger jung und schön. Der Ofen im Schlafzimmer wärmt Wohnzimmer und Esszimmer gleich mit. Das Holz hat Jenny praktisch und stilvoll in eine Korbtasche gestapelt. «Wir lieben das Knistern des Holzofens, den Duft und die Gemütlichkeit, die er verbreitet. Klar, Wärme bedeutet für uns immer Arbeit, sie kommt nicht einfach automatisch», erklärt uns Jenny das Heizsystem der alten Wohnung.» Das macht die Wärme wertvoller. Diese Philosophie unterstützt der hübsche alte Ofen mit seinen schmucken Kacheln.
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Zeit für Zeitschriften
Simon liebt Zeitschriften, besonders japanische. Seine Sammlung türmt sich auf einem eleganten Sideboard im Schlafzimmer. Dahinter ein kalligrafisches Bild von Marisa Burn von Burning Lights, einer Freundin von Jenny, mit der sie auch ab und zu zusammenarbeitet und die mir übrigens den Tipp mit Jennys Wohnung gegeben hat.
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Japanische Strenge
Die ordentliche, harmonische Ruhe zieht sich auch im Schlafzimmer durch. Mit dem tiefen Bett strahlt es etwas Japanisches aus. Doch der Wohnstil lässt sich nicht in einen bestimmten Stil einordnen. Er ist organisch gewachsen. Jenny und Simon haben sich kurz vor dem Einzug in die Wohnung kennen gelernt und beide einige Stücke aus ihren vorherigen Wohnsituationen mitgebracht. Was noch fehlte, haben sie zusammen gekauft. Ab und zu kommt etwas dazu oder etwas weg, wie es ein gelebtes Wohnleben eben erfordert.
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Offen für Ordnung
Statt eines Schrankes hat es im Schlafzimmer von Jenny und Simon eine offene Stausituation für die Kleider. Sie leben im echten Leben wie auch in der Arbeit so gut wie möglich ein «Slow-Life». Das bedeutet Einfachheit, Bewusstsein und Nachhaltigkeit. So treffen sich hier auch Alt und Neu, Geschichte und Gegenwart.
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Erbstück mit Herz
Die Kommode ist ein Erbstück von Jennys Eltern: «Ich liebe dieses bedeutende Familienstück in unserem Zuhause.»
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Schmuck
Auf der Kommode ist Jennys Schmucksammlung mit vielen Stücken aus ihrer Eigenkreation. Dahinter Fotos und eine Kalligrafie von Marisa Burn.
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Salon
Vom Schlafzimmer gelangt man ins Esszimmer. Die alten Wohnungen sind so gestaltet, dass man von einem Zimmer ins andere gelangt. Zudem sind alle Zimmer mit dem Eingang verbunden. Mit einem antiken Orientteppich, einem grossen Holztisch, Wienerstühlen und Muschelplättchen-Leuchter wirkt das Esszimmer wie ein kleiner Salon. Daneben ein Buffet, Blumen und noch mehr Zeitschriften. Das alte Campari-Plakat bring Farbe in den Raum und macht Lust auf einen Aperitif.
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Zugänglich
Sehr schön ist hier erkennbar, wie alle Räume ineinander übergehen. «Ich liebe die Möglichkeit, mit offenen Türen eine riesengrosse Wohnung zu schaffen, und mit geschlossenen Türen Privatsphäre und Gemütlichkeit», schwärmt Jenny.
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Ausstellung
Im Esszimmer steht auch ein weisses USM-Regal, auf dem ein warmes Windlicht und andere schöne Dinge ausgestellt sind. Darüber ein filigranes Mobile und Kunst von Gina Folly, einer guten Freundin.
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Einzugsbereit
Nun kommen wir endlich in das Zimmer, das wir bei unserem Besuch zuerst besichtigt haben: ins zukünftige Babyzimmer. Da warten ein antiker Stubenwagen, ein bunter, marokkanischer Teppich und viele Körbe, Textilien und warme Felle.
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Wickeltisch selbst gemacht
Als Wickeltisch hat Jenny eine alte Kommode mit Marmorplatte grau gestrichen. Darauf stehen bereits einige Willkommensgeschenke, Spielsachen und ein freundliches Bild.
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Willkommen zu Hause
Das in alten Wohnungen übliche grosse Entree wirkt luftig. Es ist bloss mit einigen Ablagemöbeln, einem grossen Spiegel und dem Blumenstrauss fürs Wohnzimmer ausstaffiert.
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Die andere Seite
Die Küche und das Bad liegen auf der anderen Seite des Flurs, sozusagen in einer anderen Wohnung. Jenny meint, dass der grosse Teil der jetzigen Wohnung ursprünglich zwei Wohnungen waren. Und wie das früher so war, hat man Bad, Küche und Toilette geteilt. Das erklärt auch das WC, welches sich im Flur befindet. Um das «Treppenhaus» in die Wohnung zu integrieren, haben Jenny und Simon es mit einigen Stühlen und Bildern möbliert. Die Küche und auch das Bad haben die beiden selber eingebaut. «Dafür ist ja die Miete tief», meint Jenny.
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Aussicht ins Grüne
Vor dem Küchentisch sieht man auf eine sonnenbestrahlte, grün überwachsene Mauer. Auf dem Grün turteln und gurren Tauben. Das und die Früchte und Blumen auf dem Küchentisch wirken frühlingshaft und verbinden charmant urbanes Leben mit der Natur.
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Alt wurde neu
Natürlich haben Jenny und Simon beim Einrichten der Küche auch die notwendigen Maschinen mit eingebaut. Da stehen neben dem grossen Kühlschrank Geschirrspüler, Waschmaschine und Tumbler. Die Türe zwischen Küche und Bad wurde deswegen herausgehängt. Aber da es bloss ein Badezimmer und keine Toilette ist, geht das perfekt.
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Praktisch wird schön
Die Maschinen sind wie ganz normale Möbelstücke integriert. Sie werden auch so benutzt. So stehen auf dem Tumbler hübsche Badeaccessoires.
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Einfach top!
Ein kleines Stillleben topt den Tumbler: Da stehen Duft, Schmuck und ein Necessaire.
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Grosse Dusche statt kleines Bad
«Unsere Dusche ist gross und bietet Aussicht auf die grün bewachsene Mauer. Ich liebe sie und ziehe sie einem kleinen Bad vor», so Jenny.
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Tagebuch an der Kühlschranktür
Auch der grosse Kühlschrank steht in Reih und Glied mit den Küchenschränken und auf der Badseite mit Tumbler und Schubladenmöbel. Darauf tanzen Erinnerungen an persönliche Momente und Inspirationen.
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Und überall ist Stil
Bei Jenny Nyfeler entdecken wir, wie sich Ordnung und die Tendenz zum Minimalismus wunderschön mit Stil, Persönlichkeit und der Liebe zu schönen Dingen vereinen lassen.
Jenny Nyfeler auf dem Netz: Aissoshop, Instagram,
Der Beitrag Viel Chic und wenig Luxus erschien zuerst auf Sweet Home.