Es sind Sommerferien, auch für unsere Autorin. Deshalb publizieren wir einige Beiträge, die besonders viel zu reden gaben. Dieser Beitrag erschien erstmals am 25. Februar 2018.
Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung wohl? Nützen Sie den Platz gut aus, und wirken die Räume freundlich? Die meisten beantworten diese Fragen bestimmt mit Ja. Aber man lernt nie aus. Es gibt einige Einrichtungslektionen, die es sich lohnt zu lernen. Das sind die 6 wichtigsten. (Bild über: A merry misshap blog)
Lektion 1: Schaffen Sie einen ruhigen Empfang
Sie kommen nach Hause nach einem hektischen Tag im Geschäft oder haben gerade müde, quengelige Kinder von der Kita abgeholt. Da hilft es, wenn Sie beim Öffnen der Tür ein bisschen Ruhe empfängt. Das Entrée ist das Erste, das Sie oder Ihre Gäste zu Hause empfängt. Viele Entrées sind klein, eng, oder man kommt sogar direkt in einen Wohnraum. Schaffen Sie auf jeden Fall einen Ort, an dem Sie ablegen können. Sie brauchen nicht nur Haken für Mäntel und Jacken, sondern auch einen Platz für Ihre Schlüssel, die Handtasche, die Post. Dafür eignen sich kleine Highboards, schmale Konsolen oder ein Trolley. Sehr angenehm ist es auch, einen Stuhl oder Hocker zu haben, auf dem man sich die Schuhe ausziehen kann. (Bild über: Fashion food fotos)
Stylen Sie Ihr Entrée ruhig ein wenig. Es lohnt sich, zuerst etwas Hübsches und Freundliches zu entdecken. Bänke sind auch gute Möbel für den Eingang. Darauf lassen sich Dinge abstellen, und man kann erst noch absitzen. Darunter ist Platz für Schuhe und Taschen. Blumen, Pflanzen, eine Leuchte mit warmem Licht – diese Dinge sorgen für Ruhe und Freundlichkeit im Entree. (Bild über: Fashion food fotos)
Lektion 2: Lernen Sie schichten
Der Schichtenlook ist eine Art, sich anzuziehen. Auch Einrichten und Dekorieren hat viel mit Anziehen zu tun. Ähnlich wie Sie über das Hemd den Pulli und darüber die Jacke anziehen, funktioniert das Kombinieren von Möbeln und Accessoires. Bloss beim Einrichten geht nicht einfach alles übereinander, sondern auch hinter-, unter- und nebeneinander. Beginnen Sie damit, dass Sie das Sofa nicht einfach an die Wand stellen. Wenn Sie es von der Wand weg platzieren, dann bekommt es auch ein Dahinter. Hier in diesem Wohnzimmer stehen eine Konsole und Stehleuchten hinter dem Sofa. Dann geht es um den Platz daneben. Nutzen Sie diesen für Beistelltischchen und Leuchten. Darunter kommen Teppiche und davor mehr Ablagetische, Poufs oder andere Sitzmöbel. Danach geht es um das Darauf: Sofas bekommen Kissen und Decken, Konsolen, Sideboards oder Beistelltische Vasen, Leuchten und Wohnaccessoires. (Bild über: SF Girl)
Schichten können Sie auch mit Farben und Texturen. Damit bringen Sie Sinnlichkeit, Stil, aber auch Abwechslung in einen Raum. Und schichten lässt Spielereien zu. Genauso wie Sie ein Seidenträgertop über ein T-Shirt oder einen Pullover kombinieren können, lassen sich freche Kissen zu edlen Exemplaren kombinieren, Hocker unter hohe Konsolentische stellen, einige Bilder mit, andere ohne Rahmen an die Wand hängen, Vasen und Schalen auf Bücher stellen oder Teppiche übereinanderlegen. (Bild über: Desire to inspire)
Lektion 3: Kreieren Sie Komfortzonen
Ein Zuhause ist Rückzugsort, Refugium, Nestchen. Damit Sie sich wohlfühlen, sich erholen können und gerne zu Hause sind, braucht es Komfortzonen. Komfort ist auch Luxus. Kreieren Sie zum Beispiel Schlafzimmer, in denen Sie sich auch gerne einmal tagsüber aufhalten. Stellen Sie Poufs zum Sessel oder Sofa, damit Sie Ihre Füsse hochlegen können. (Bild über: La boheme life)
Ich brauche zum Beispiel immer eine weiche Decke auf dem Sofa, weil ich mich gerne einkuschle. Der Ablagetisch neben einem Sitzmöbel nützt nichts, wenn er nicht in Reichweite ist, und Lesen auf dem Sofa ist unmöglich, wenn die Lampe fehlt. Auch Teppiche bieten Komfort, der Extrastuhl im Bad oder im Entree, das kleine Sofa im Arbeitszimmer oder der Frühstückstisch in der Küche. (Bild über: The design files)
Lektion 4: Wählen Sie vielseitige Möbelstücke
Wenn Sie nach Zusatzmöbeln suchen, wählen Sie solche, die Sie auf verschiedene Arten einsetzen können. Denn Wohnen verändert sich immer, man hat Lust zum Umstellen und Verändern. Wenn Sie also Beistelltische haben, die auch als Hocker gehen oder umgekehrt, wenn Bänke zu Sideboards werden können oder Tische sich ausziehen lassen, dann haben Sie viel mehr Möglichkeiten, damit auf unterschiedliche Art zu wohnen. (Bild über: Oh my dear blog)
Dabei gilt es auch umzudenken. Vielleicht ist es nicht das Nachttischchen, das neben das Bett muss, oder die Stehleuchte steht besser im Schlafzimmer als im Wohnzimmer. Vielleicht ist die Hängeleuchte zu konservativ über dem Tisch und macht viel mehr her in einer Wohnecke. Umdenken inspiriert zum Umstellen, und das hilft, dass eine Wohnung lebendig und persönlich bleibt. (Bild über: Desire to inspire)
Lektion 5: Spielen Sie mit den Proportionen
Proportionen sind ein ganz wichtiges Thema beim Einrichten. Mit dem richtigen Umgang damit kann man viel Stil schaffen. Stimmen die Proportionen gar nicht, dann sehen auch tolle Einzelstücke zusammen falsch aus. Hier wurde zum Beispiel mit einer übergrossen Pflanze ein starker Hinguckeffekt erzielt. (Bild über: My scandinavian home)
Einen beruhigenden Effekt hat auf diesem Beispiel ein grosses grafisches Bild. Es lässt eine sonst horizontal wirkende Einrichtung an Höhe und somit an Spannung gewinnen. Es ist grundsätzlich immer schicker, cooler und stilvoller, wenn etwas zu gross als zu klein ist – das gilt übrigens auch in der Mode! (Bild über: Daily dream Decor)
Lektion 6: Vergessen Sie Trends
Ja, klar, auch ich stelle auf Sweet Home immer wieder neue Trends vor. Trends sind da, um Lust auf Neues zu machen, aber auch, um Dinge anders zu sehen. Folgen Sie aber nicht hörig jedem Trend, und versuchen Sie schon gar nicht, einen bestimmten zu kopieren. Wohnen ist persönlicher als die Mode. Mode hat immer etwas damit zu tun, wie man sich gegen aussen zeigt oder zeigen möchte. Wohnen ist aber vor allem eine private Angelegenheit. Selbst in offenen Häusern, solche, die viele Gäste oder gar Empfänge haben, gibt es private Bereiche. Folgen Sie also nicht den Trends, sondern Ihrem Herzen. Nur so fühlen Sie sich zu Hause richtig wohl und empfinden es als echtes Daheim. (Bild über: The style files)
Das berühmte Zitat von Coco Chanel, «Mode geht, Stil bleibt», übersetze ich für den Wohnbereich so: Trends sind Zeichen der Zeit, Stil Zeichen von Persönlichkeit. Und – ich komme immer wieder darauf zurück – persönlicher Stil hat nichts mit einem Portemonnaie voller Goldkarten oder einer palastähnlichen Wohnung zu tun. Wer das behauptet, und dazu gehören regelmässig Kommentatoren auf diesem Blog, tut gut daran, ein wenig an der Fantasie zu arbeiten. Fantastische Beispiele dafür, wie kleine Mietwohnungen grossartig aussehen können, sind etwa die elegante Zweizimmerwohnung von Interiordesigner Toby Alleyne-Gee, der sie übrigens inzwischen wieder ganz anders und nicht minder chic eingerichtet hat, die praktische Familienwohnung voller Ideen von Caroline Feuz in Basel oder die Vierzimmerwohnung von Arthur Rooks an der Zürcher Langstrasse. (Bild über: Dear designer)
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