Quantcast
Channel: Marianne Kohler, Autor auf Sweet Home
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1221

Schweizer Frauenzimmer

$
0
0

Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home

1 — Die Bloggerin Liliana Belchior

Als Liliana Belchior angefangen hatte, ihr altes Heimatland Portugal alleine zu bereisen, konnte sie dessen Schönheit so richtig entdecken. Da sie sehr gerne wandert, ist sie erst einmal den langen Küstenstreifen und Naturpark Costa Vicentino abgewandert. Dabei hat sie die ausserordentliche Gastfreundschaft Portugals kennen gelernt und war so begeistert, dass sie seitdem mehrmals pro Jahr nach Portugal reist

Natürlich fragten sie bald alle Freunde und Bekannte nach Reisetipps, den schönsten Hotels und besten Restaurants. Als dann immer mehr Freunde von Freunden ihre Tipps wollten, kam sie auf die Idee, einen Blog zu kreieren. «Taste of Portugal» betreibt sie in Englisch. Da er auch in Portugal fleissig gelesen wird, sind zusätzliche Gastbeiträge von portugiesischen Freunden mit auf dem Blog. Zuhause hat sie sich ein persönliches, ruhiges Arbeitszimmer eingerichtet. Ihr kleines Holzpult passt perfekt in die Nische, die einst eine Tür war und nun die Wohnung von der Nachbarwohnung abtrennt. Auf dem Pult stehen getrocknete Blumen, und an der Wand hängt eine Illustration vom Berner Grafikatelier CinCin.

Entdecken Sie die ganze Homestory von Liliana Belchior

2 — Die Fotografin Raphaela Pichler

Die Fotografin Raphaela Pichler fotografiert wunderschöne Mode- und Beautygeschichten, liebt Maxikleider und Trachtenstoffe. In einer gemütlichen Altbauwohnung mit schrägen Böden hat sie sich ein kleines, feines Refugium zum Wohnen und Arbeiten eingerichtet.

Eines ihrer drei Zimmer benutzt Raphaela als Arbeitsraum. Einen grossen und praktischen Arbeitstisch hat sie ganz raffiniert, günstig und praktisch selbst zusammengestellt: mit Schubladenmöbeln und einer grossen Küchenablage als Tischplatte von Ikea. «Eigentlich habe ich den Tisch über die ganze Zimmerlänge geplant, aber dann fehlte es gerade an Zeit, Budget oder DIY-Elan», so die Fotografin. «Die typischen Hindernisse für Wohnprojekte!» Der grosse helle Tisch sieht aber auch so sehr elegant aus, finden wir. Zudem ist so auch noch Platz da für den grossen Drucker. Da Raphaelas Fotografenatelier ein Homeoffice ist, möchte sie es natürlich auch hübsch haben. So tarnt sie den Bildschirm mit einigen edlen Wohnaccessoires und zwei grossen Fotos, eines ist aufgehängt, das andere steht auf dem Tisch.

Entdecken Sie die ganze Homestory von Raphaela Pilcher

3  — Die Stylistin Victoria Steiner

In einer Ecke im Wohnzimmer ihrer Dreizimmerwohnung hat sich die Stylistin Victoria Steiner ein kleines Fashion-Büro eingerichtet. Computer, Magazine, Kalender, Briefpapier und alles andere, was eine viel beschäftigte Modestylistin braucht, findet Platz auf einem schmalen Pult aus Bambus. Als Moodboard dient ein Drahtgitter. Darauf lassen sich perfekt und natürlich auch stilvoll Inspirationen, Einladungen, Memos und Werkzeug anclippen. 

«Weiss ist mein Ordnungstrick», erklärt Victoria ihr perfekt aussehendes Arbeitsregal. Sie hat nämlich nur weisse Boxen und Ordner auf dem turmartigen weissen Regal. Darin sind alle ihre Dinge und Unterlagen sortiert. Nur die schwarze Kamera sticht heraus. Die stimmigen, stilvollen Bilder für ihren viel beachteten Instagram-Account fotografiert sie aber mit dem Handy. Natürlich fehlt mit den zwei Eiffeltürmchen auch eine Liebeserklärung an ihre Lieblingsstadt Paris nicht.

Entdecken Sie die ganze Homestory von Victoria Steiner

4 — Die Designerin Isabell Gatzen

«See right through me», «Hook me up» oder «Don’t screw with me» sind nicht etwa Popsongs, sondern die Namen von Möbeln und Dingen der Designerin Isabell Gatzen. In ihrem charmanten Zürcher Reich empfängt sie uns mit einem strahlenden Starlächeln, cool gekleidet in einen Overall im Eighties Style. «Das Leben als Designerin ist leider nicht mehr so glamourös wie in den 80er-Jahren, als Designstars wie Philipp Starck reich und berühmt wurden», lacht sie achselzuckend. Doch sie liebt ihren Beruf trotzdem, und das mit grosser Leidenschaft. 

Die Dreizimmerwohnung ist aufgeteilt in Wohnzimmer, Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Letzteres ist Büro und Atelier in einem. Spannend an ihrem Beruf findet Isabell Gatzen, dass sie mit ganz unterschiedlichen Menschen auf der ganzen Welt zu tun hat. Sie arbeitet für verschiedene Firmen, hat eine eigene Designagentur und produziert Editionen für ihre neue Firma Atlas.

5 — Die Unternehmerin Mia Vadasz

Als im Altstadthaus ihrer früherer Wohnung ein kleines Ladenlokal frei wurde, war dies der Auslöser für das Paar Mia und Sebastiaan Vadasz  ihren Traum von Selbstständigkeit und einem eigenem Geschäft zu verwirklichen. Sie kündigten ihre Jobs und gründeten den Conceptstore Townhouse. In den ersten zwei Jahren stand das Paar sechs Tage in der Woche im Laden und kümmerte sich um das Produktangebot. Dieses wollten sie von Anfang an so eigenständig wie möglich gestalten.  Mit Erfolg, etwa drei Jahre nach dem Townhouse kam das Herrengeschäft Pelikamo dazu. Auch dort schufen Mia und Sebastiaan ein Angebot, das zu 95 Prozent aus eigenem Design, «No Labels» und Eigenproduktionen bestand. «Da wir beide keinen Designhintergrund haben, setzten wir von Anfang an auf Dinge, die wir selbst gern haben: Kleider, die wir anziehen möchten, unsere Lieblingsbücher oder Accessoires, die wir lieben», erklären Mia und Sebastiaan ihr Erfolgsrezept. Als Mutter arbeitet Mia auch viel zu Hause. Dafür hat sie ein grosszügiges Arbeitszimmer eingerichtet: der filigrane Tisch ist von Egon Eiermann, eine schlichte Korpuskommode und ein bequemer Stuhl von Hans Wegner. 

Entdecken Sie die ganze Homestory von Mia und Sebastiaan Vadasz

6 — Die Architektin Gabriele Frei Friedrich

Das Pavillonhaus in dem Gabriele Frei Friedrich wohnt und arbeitet ist ursprünglich vom Schweizer Architekten Pierre Zoelly 1969 als Prototyp für ein Systemhaus gebaut. Es stellte der Architektin genau die Herausforderung, die sie besonders liebt, nämlich die Möglichkeit für ein spannendes Renovations- und Anbauprojekt. So konnten sie und ihr Mann das Haus nicht zuletzt deswegen erwerben, weil sie ein respektvolles Konzept für den Erhalt und die Erweiterung der Architektur vorlegten. Das Haus besteht aus verschiedenen modularen Pavillonkomplexen, die jeweils für die unterschiedlichen Wohnbereiche Raum bieten. Dadurch und mit der gelungenen Kombination von Strenge und Sinnlichkeit mutet es japanisch an und bietet trotz der Offenheit auch viel Geborgenheit und Platz für Persönliches. Gabriele Frei hat die ursprüngliche Wohnfläche mit diskreten Erweiterungen und einem Anbau fast verdoppelt. Auch hat sie Räume geöffnet und somit vergrössert, der Korridor wurde zur Hauptachse mit neuen, an ihn angegliederten Bädern. Eine zweite Etage entstand mit einem sich diskret verbergenden Anbau, dort befindet sich das Atelier der Architektin, die dadurch ihren Doppeljob als Mutter und Berufsfrau einfacher wahrnehmen kann.

Entdecken Sie die ganze Homestory von Gabriele Frei Friedrich und ihrer Familie 

7 — Die Modeunternehmerin Katja Hahnloser

Mit ihrem Bruder Michael hat Katja Hahnloser vor fast drei Jahren in fünfter Generation die Geschäftsleitung des renommierten Zürcher Modehauses Gassmann übernommen. Gleichzeitig zogen sie nach 134 Jahren weg von der Poststrasse an den Weinplatz, machten das Maison Gassmann daraus und passten das Konzept so an, dass neben der Stammkundschaft auch eine jüngere Zielgruppe erreicht wird. Für die Fotos in den selbst produzierten Booklets, den «Guest Books», zieht Katja schon mal Lieblingskleider aus ihrem Sortiment an. «Unsere exklusiven Kleider sehen eben nicht nur an Models fantastisch aus», erklärt sie uns. Im neusten «Guest Book» zeigen denn auch Kundinnen, Freundinnen und Mitarbeiterinnen die aktuelle Kollektion. Katja ist für den Einkauf und die Finanzen verantwortlich, zudem kümmert sie sich um die lebendige Website des Modehauses, die sie selbst kreiert hat. Ihr Arbeitsalltag im Modebusiness ist verantwortungsvoll, hektisch, und sie ist viel unterwegs. So ist die Wohnung Katjas Rückzugsgebiet, welches ihr die Ruhe und den Platz bietet, um anzukommen und zu Hause zu sein. 

Das dritte Zimmer nutzt Katja als Arbeits- und Gästezimmer. Das Tagesbett kann man ausziehen, es wird so zum Gästebett. Dass auch hier die Einrichtung leicht und zufällig wirkt, hat damit zu tun, dass alle Möbel locker zusammen kombiniert sind. Das kleine Pult steht mitten im Raum mit Aussicht zum grossen Fenster. Es ist das Homeoffice einer Modefrau, die am Beginn ihres Geschäftslebens steht und manchmal auch abends arbeiten muss. 

Entdecken Sie die ganze Homestory von Katja Hahnloser

8 — Die Keramikmalerin Nicolette Huhn

Nicolette Huhn wohnt in einem wunderschönen, 400 Jahre alten Zürcher Haus in Uerikon. Dort hat sie ein Keramikatelier, schneidet Haare auf energetische Weise und betreibt ein kleines Bed and Breakfast.

Ursprünglich war sie Coiffeuse und kam erstmals von Deutschland nach Zürich, um im damals ganz neuen Valentino-Salon als Geschäftspartnerin mitzuarbeiten. In dieser Zeit ist sie auch als Hairstylistin für Modeproduktionen viel um die Welt gereist. Dabei hat sie die Liebe zur Keramikkunst gefunden – genauer gesagt vor mehr als 20 Jahren in Kapstadt. «Da sah ich zum ersten Mal solch farbenfrohes, handgemachtes Geschirr. Ein paar Jahre später entdeckte ich per Zufall im Zürcher Oberland ein Café, wo man selber Keramik malen konnte. Ich hatte so viel Freude daran und habe alles genau recherchiert. Für die Rohlinge bin ich nach Italien gefahren und habe nach den besten Handwerkern gesucht. Wie man genau Keramik bemalt, habe ich mir selbst beigebracht – ganz nach meinem Lebensmotto «Learning by doing». Nicolette hat eine  eigene Keramikkollektion Nikki Huhn und arbeitet mit Aussicht auf den Garten. Der Sonnenschein, der oft durchs Fenster in den Raum fällt, inspiriert sie zu den fröhlichen Sommerfarben, mit denen sie ihr Geschirr bemalt.

Entdecken Sie die ganze Homestory von Nicolette Huhn

 

 

Der Beitrag Schweizer Frauenzimmer erschien zuerst auf Sweet Home.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1221