Mit den Lichtchen in der Stadt und den vielen Shoppingaktionen hat die Weihnachtszeit offiziell begonnen. Und mit ihr der Stress, den sie für manche mit sich bringt. So ist jetzt die beste Zeit, sich zu überlegen, wie wir mit der Zeit besser umgehen können. Wie gelingt es, sich öfters freizuschaffen und wertvolle Zeit für sich selbst rauszuholen? Diese Tipps und Inspirationen regen dazu an. (Bild aus meinem Stylingportfolio)
Stehen Sie früher auf
Die Zeit im Alltag beginnt am Morgen. Wer sich also mehr davon schaffen möchte, der macht mehr aus dem Morgen. Schon als Kind bin ich gerne früh aufgestanden, weil ich dann die Wohnung für mich hatte. Der Morgen strahlt (zumindest für Morgenmenschen) Energie und Frische aus, aber auch Ruhe. Manchmal genügt schon eine halbe Stunde mehr am Morgen. Eine Tasse Tee in Ruhe geniessen, etwas Lesen, und schon hat man den Tag begonnen mit Genuss und Harmonie. Wer sich schwertut, früher aufzustehen, der macht das am besten «peu à peu»: Jeden Tag zehn Minuten früher aufstehen, bis man auf diese eine Stunde früher kommt. (Bild über: Delta Breezes)
Planen Sie «Me-Time» im Kalender ein
Haben Sie viele Termine? Während Sie diese planen und herumjonglieren, planen Sie die «Me-Time» am besten gleich mit ein. Sich bloss etwas vorzunehmen, genügt nämlich meist nicht. Es rutscht dann in die «Tomorrow»-Spalte, was so viel bedeutet wie «nie». Was im Kalender fest eingeplant ist, nimmt man ernster. Die «Me-Time» im Kalender ist mehr als eine sanfte Erinnerung, Pause von allem zu machen und sich selbst besser zu schauen. Diese eine Stunde oder bestimmte Nachmittage, die Sie für sich selbst eingeplant haben, können Sie für all das nutzen, für das Sie sonst nie Zeit haben. (Bild über: An Early Morning Walk)
Zum Beispiel ins Café gehen, in Zeitschriften blättern und sich dabei inspirieren lassen, lesen, einen Spaziergang machen, endlich die Freunde anrufen, die man vernachlässigt hat, Tagebuch schreiben, durch die Stadt bummeln … (Bild über: Pinterest)
Nutzen Sie Zeitlücken
Zwischendurch ein bisschen Sport, Gymnastik oder Tanz geht praktisch immer. Manchmal kann man das ganz einfach während langweiliger Hausarbeit tun, zum Beispiel mit ein paar Stretchingübungen, während der Risotto auf die nächste Portion Bouillon wartet, oder zwischen dem Staubsaugen ein bisschen tanzen. (Bild über: An Early Morning Walk)
Delegieren Sie
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die denken, dass sie alles besser können, dann wird es Zeit, ein wenig loszulassen. Andere machen es zwar nicht gleich wie Sie, aber sie machen es. Und das gibt Ihnen Zeit, etwas anderes oder eben mal nichts zu tun. Lassen Sie sich öfters bekochen, putzen Sie nicht alles selbst. Verteilen Sie Aufgaben. Wer in einer Firma arbeitet, der macht das meist im Team. Wer in Führungspositionen ist, der muss delegieren können. Viele haben diese Fähigkeiten im Geschäft, aber nicht zu Hause. Mitarbeiter zu coachen, damit sie so arbeiten, dass es dem Projekt viel bringt, geht auch in der Familie. Falls Familienmitglieder Arbeiten vernachlässigen oder schlecht ausführen, brauchen Sie ein motivierendes Coaching. Dieses braucht zu Beginn ein wenig Zeit, aber wenn das Coaching erfolgreich war, dann schafft es Zeit für Sie. (Bild über: It’s a man’s world)
Verwöhnen Sie sich mehr!
Denken Sie bei der Patisserie nicht an die Kalorien, sondern an eine gestohlene halbe Stunde in einem hübschen Tearoom, neue Gedanken und Freude am Genuss. Das Gleiche gilt auch für die Mittagspause. Wer im Büro arbeitet, rast meist schnell um die Ecke und kauft sich, wenn es hoch kommt, eine gesunde Suppe oder einen Salat im Take-away. Machen Sie regelmässig richtig Mittagspause. Reservieren Sie einen Tisch im Restaurant, treffen Sie sich mit jemandem, oder gehen Sie nach dem Take-away-Lunch auf einen Spaziergang. Sie werden sehen, ihre Arbeit schaffen Sie trotzdem und mit grösster Wahrscheinlichkeit erst noch schneller und besser! (Bild: MKN)
Stehlen Sie Zeit
Ab und zu sage ich allen, dass ich ein ganztägiges Meeting habe, und stehle mich dann einfach davon, von meinem Alltag. Ich gehe in eine andere Stadt und entdecke Neues und anderes. Ich nehme mir immer vor, dies öfters zu machen, schaffe es aber leider auch nie so ganz. Aber wenn ich es mache, dann habe ich mitten in einer Arbeitsphase so etwas wie kleine Ferien! Dieser Trick geht natürlich auch weniger dramatisch. Mit der richtigen Ausrede können Sie sich ein paar Stunden von langweiligen Sitzungen drücken oder lästige Verpflichtungen umgehen. (Bild: MKN)
Geniessen Sie das Alleinsein
Klar, nicht alle sind gerne alleine. Aber ehrlich, es braucht nicht immer Gesellschaft und Begleitung. Ich persönlich geniesse es, alleine ins Restaurant zu gehen. So kann ich mich aufs Essen konzentrieren, meine Gedanken fliegen lassen, die Stimmung um mich herum aufsaugen, und ich muss nicht immer reden! Auch reise ich gerne alleine in andere Städte, in solche, die ich gut kenne und in denen ich mich zu Hause fühle. Durch die Strassen und Pärke zu bummeln, in Museen zu gehen und in Cafés zu sitzen, ohne immer alles kommentieren und abstimmen zu müssen, ist sehr wertvoll. Jeder findet andere Dinge, die er gerne alleine tut. Es kann auch ein Abend alleine zu Hause sein: Für sich alleine kochen, den Tisch dafür hübsch decken und Kerzen anzünden. (Bild über: Black White Vivid)
Üben Sie sich in Langeweile
Nichts stoppt die Zeit so wie Langeweile. Ich meine damit nicht die erdrückende oder stressige Art, der man entfliehen möchte, aber aus bestimmten Gründen nicht kann. Langeweile kann ganz einfach Zeitausdehnung bedeuten. Es gibt Tätigkeiten, die zwar langweilig sind, aber meditativen Charakter haben. Stricken zum Beispiel, auch Bügeln oder Aufräumen und Dinge sortieren, repetitive Arbeiten aller Art. Wenn Sie sich auf diese Tätigkeiten ganz einlassen, dann holen Sie damit auch Zeit heraus. Zeit für Gedanken und Kreativität. Denn oft kommen genau in diesen Phasen viele Inspirationen. (Bild über: Soul of Simplicity)
Schalten Sie ab
Stellen Sie ab und zu einfach alles aus. Das Handy, den Computer, den Fernseher, die Musik oder die Podcasts. Ruhe kann sehr guttun. Spazieren Sie mit offenen Ohren und Augen anstelle des Joggens mit aufgesetzten Kopfhörern. Lesen Sie echte Bücher statt digitaler Medien. Geniessen Sie die Momente, ohne sie auf Instagram zu teilen, schwatzen Sie mit Menschen, die Ihnen im Tram, auf der Strasse oder in der Schlange an der Supermarktkasse begegnen, statt bloss zu «chatten». (Bild über: Bread and Olives)
Vergleichen Sie nicht
Viele Regeln stellen wir selber auf, wie Kalorienzähen, die Vorstellung, dass nur Produktivität wertvoll ist, oder das leidige Sich-mit-anderen-Messen. Vergessen Sie das Leben der anderen. Auch wenn es auf Instagram oder in der Konversation noch so perfekt wirkt. Jeder hat sein eigenes, wertvolles und unvergleichliches Leben. Das bedeutet nicht, dass man sich von Freunden oder fremden Menschen nicht inspirieren lassen kann. Aber Vergleiche sind nie wirklich möglich und tun nicht gut. Sie zwingen einen oft, etwas zu tun, das man gar nicht wirklich will.
Gönnen Sie sich also ruhig die Schwarzwäldertorte, wenn Sie Lust darauf haben, auch wenn gerade irgendein veganes, supergesundes Häppchen angesagt ist. Machen Sie den Ausflug in die Berge statt der coolen Städtetrips, von denen Ihre Freunde gerade so schwärmen. Und wagen Sie, die Frage «Was hast du Schönes am Wochenende gemacht?» mit «einfach nichts!» zu beantworten. (Bild über: Pinterest)
Credits:
Blogs und Magazine: Bread and Olives, Black White Vivid, Soul of Simplicity, An Early Morning Walk, It’s a man’s world, Delta Breezes
Der Beitrag Gewinnen Sie Zeit! erschien zuerst auf Sweet Home.