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Channel: Marianne Kohler, Autor auf Sweet Home
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Cool, aber nicht kühl

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Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home

Zwei Worte beschreiben den Stil und die Persönlichkeit von Charlotte Bollag: warm und herzlich. Schon als ich die Interiordesignerin anfragte, ob sie denn ihre Wohnung für Sweet Home öffnen würde, reagierte sie hell begeistert und war sofort dabei. Charlotte habe ich bei der Arbeit kennen gelernt. Sie richtet nicht nur Privatwohnungen oder Hotels ein, sondern vertritt als Agentin einige spannende Kollektionen, von denen ich ab und zu tolle Bilder hier im Blog zeige. Ihre Begeisterung für schönes Wohnen lebt sie natürlich in ihrer eigenen Wohnung voll aus.

Charlotte Bollag wohnt in einer grossen Neubauwohnung, die sie mit Ihrem Verlobten Matthias und drei superfreundlichen, enthusiastischen Beagles teilt. «Dass die Wohnung so ordentlich ist, hat mit unseren drei Hunden zu tun. Cookie, Najla und Emma spielen mit grosser Leidenschaft und viel Temperament mit allem, was sie finden», lacht Charlotte. «Wir können ganz einfach nichts herumliegen lassen!» Dafür finden die drei Mitbewohner überall hübsche Hundebetten und gemütliche Aussichtsplätzchen.

Die Aussicht spielt in der in den Hang gebauten Wohnung eine zentrale Rolle. Vorne öffnet sie sich hoch über den Fluss und hinten ebenerdig zum Gartensitzplatz. Rund um die Fensterfront befindet ich ein tiefer Sims, den Charlotte in der Gestaltung des Wohnbereichs als Sitzplatz miteinbezogen hat. Ganz selbstverständlich hat sie im Wohnzimmer unterschiedliche, einzelne Möbelstücke zusammen kombiniert. Damit ist eine offene und einladende Sitzgruppe entstanden, in der man sowohl entspannen wie auch gemütlich zusammensitzen kann.

Blickpunkt des grossen, offenen Wohnraumes ist eine fantastische dekorative Pflanzenwand. «Es sind echte Pflanzen», erklärt Charlotte. «Sie wurden mit einem speziellen Verfahren konserviert.» Mit dieser Technik bleiben die Pflanzen grün und frisch. Die Interiordesignerin wollte unbedingt eine Pflanzenwand. Mit Pflanzen, die jeden Tag Wasser brauchen, wäre das in einer Wohnung nicht so einfach, es könnte die Wände beschädigen. «Falsche Pflanzen aber finde ich kitschig, sie vermitteln nicht die Beziehung zur Natur, die ich damit schaffen wollte», sagt Charlotte.

Die elegante Konsole im klassischen Stil dient nicht nur als Ablage für eine Tischleuchte, Pflanzen und schöne Wohnaccessoires. Im unteren Teil verstaut Charlotte auch die paar Extrasofakissen, die man manchmal braucht, einen Korb mit Zeitschriften und Tischwäsche.

Praktische Lederkissen, die den Sims umschliessen, dienen Emma und Najla gerade als Liegeplatz. Vis-à-vis wird zurzeit neu gebaut. «Zum Glück kommt was Schönes», meint Charlotte, «ein Thermalbad vom Schweizer Stararchitekten Mario Botta.» 

Wir bewundern die alte Ledercouch, die aber, wie Charlotte erklärt, ein neues budget- und somit hundefreundliches Stück ist. Für die Interiordesignerin ist es wichtig, dass eine Einrichtung toll aussieht, aber auch alltagstauglich ist. Das beweist sie auf wunderschönste Art in ihrem eigenen Zuhause. Sichtbar wird hier auch die Raumaufteilung der Wohnung: Der grosse Hauptraum bietet eine offene Küche und Platz zum Wohnen und Essen. Er umschliesst zudem eine Loggia, welche man mit einem Schiebefenster öffnen kann. 

So ist auch die Loggia ein Art Wohnzimmer, Charlotte hat sie entsprechend eingerichtet. Ein bequemes Sofa steht da neben Korb- und Spaghetti-Sesseln. Der Stil von Balkon und Wohnung geht ineinander über. «Das ist wichtig», meint die Expertin, «denn so ist alles harmonisch. Die Wohnung wie auch der Balkon wirken zudem grösser.»

Weiterziehen tut sich auch der Keramikboden. Der ist auf dem Balkon und im Küchenbereich der gleiche und schafft wieder Grosszügigkeit. In der Küche hat sich Charlotte für Weiss entschieden, da dieses sich diskret in den Hintergrund zieht und somit den Wohnbereich dominieren lässt. Aber Wohnlichkeit muss auch in der Küche sein, hat Charlotte entschieden: Mit liebevollen Details und einem grossen Holzarbeitstisch hat sie es geschafft, dass die puristische Küche warm und wohnlich geworden ist.

Details, die viel ausmachen: Hübsche Holzbrettchen, Küchenkräuter, die in Töpfen an einer Stange hängen, und eine Serie von Vasen und Töpfen, die auf dem Küchenschrank thronen.

Anschliessend an den Wohnbereich und gegenüber der Küche steht ein grosser, sehr eleganter Holztisch, den Charlotte selbst entworfen hat und von einem Schreiner in Handarbeit herstellen liess. Drumherum hat sie abwechslungsweise Holzstühle von Hans Wegner und gepolsterte Schalenstühle platziert. «Das wirkt viel entspannter, als wenn nur gleiche Stühle um den Tisch stehen», meint Charlotte. «Ich habe trotzdem eine Ordnung reingebracht, weil das besser in unsere Wohnung passt.»

Hier sind die raffinierten gebogenen Formen von Charlottes selbst entworfenem Tisch schön zu sehen. Hinter dem Tisch ist eine Regalwand, die zeigt, dass im ganzen Raum die Wohnlichkeit das Wichtigste ist. «Essbereiche wirken gemütlicher, wenn sie sich dem Wohnbereich statt der offenen Küche anpassen», erklärt die Interiordesignerin. Eine Schiebewand am Regal lässt auf clevere Art einen Teil des Regals verschwinden und bietet somit die Möglichkeit, Dinge zu verstauen, die man nicht immer sehen will. Über dem Tisch baumeln schicke schwarze Tom-Dixon-Leuchten mit goldenem Innenleben. 

Das Entree hat Charlotte Bollag in einem warmen Graubraun gestrichen. «Konsolenmöbel sind perfekt im Eingangsbereich, denn Sie dienen als Ablage und bieten Platz für Leuchten und Blumen», so der Tipp der Einrichtungsexpertin. Klar sichtbar ist auch hier, wem die Wohnung wirklich gehört, nämlich xx, xx und xx, den drei freundlichen Beagles.  

Hunde von Designerinnen haben natürlich auch die schönsten Betten! Im Schlafzimmer stehen sie, aus hübschem, passendem Stoff, neben der Kommode und unter einem Blütenbild.

Die drei Beagles kommen alle aus dem Tierheim und werden nun natürlich umso mehr verwöhnt. Emma, der älteste Beagle, ist nun etwa 14 Jahre alt und lebt bereits seit 8 Jahren bei Charlotte. Sie kann nicht mehr aufs Bett hüpfen, deshalb dient ein eckiger Pouff als Treppenstufe. Im Schlafzimmer überwiegen sanfte, helle Naturtöne und warmes Graubraun. 

Eine Wand hat Charlotte tapeziert. Die graubraune Tapete schimmert kokett und zeigt Ornamente, die in einem sanften Relief über die Wand ranken. Sie verleiht dem Raum eine warme und zugleich elegante Note. 

Charlotte arbeitet auch viel zu Hause und hat sich dafür ein kleines Büro eingerichtet. Aktuell arbeitet sie an der Auswahl von Materialmustern für ein Hotel, bei dem Sie die Einrichtung gestaltet.

Für ihr schlichtes Homeoffice hat sich Charlotte einen Fensterplatz ausgesucht. Sie sieht auf den ebenerdigen Gartensitzplatz, zu dem auch eine Spielwiese gehört, auf der sich die Beagles tummeln können. 

Der Gartensitzplatz ist in einem ähnlichen Stil wie die Wohnung eingerichtet. Helle Spaghetti-Sessel teilen sich den Platz mit vielen Topfpflanzen. 

Charlotte Bollags Website: IDS Living

Der Beitrag Cool, aber nicht kühl erschien zuerst auf Sweet Home.


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