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Channel: Marianne Kohler, Autor auf Sweet Home
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Ehrlich wohnen

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Diese Woche habe ich mit vielen Menschen über das Wohnen geredet. Es betrifft uns alle und weckt grosse Emotionen. Die leuchtenden Gesichter, wenn jemand von seinem Zuhause spricht und sofort nach Bildern auf dem Handy sucht, um stolz die eigenen vier Wände zu zeigen – da ist Liebe im Spiel, ähnlich wie bei Baby- oder Hundefotos. Wir lieben unser Zuhause, weil es uns Zuflucht bietet und weil wir da so leben können, wie wir möchten. (Bild über: 1st Street)

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Beim Plaudern übers Wohnen ist es denn auch ein bisschen so, dass man sich erklärt und entschuldigt, Gründe angibt wieso dies und das halt so ist und nicht genau wie es sein sollte. Bei uns zum Beispiel steht ein Sofa mit dem Rücken zum Fenster, damit unser Hündchen Miss C. einfach auf den Sims springen kann, um zu schauen, ob gerade Nachbars Katze durch den Garten schleicht oder Kinder im Planschbecken baden. Auf Sweet Home schreibe ich natürlich, dass es schicker und hübscher ist, ein Sofa in den Raum zu stellen etc. – Aber eben, Miss C.s Freude hat für mich ganz einfach Vorrang. Das ist meiner Meinung nach ehrliches Wohnen! (Bild über: A butterfly in your house)

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Eine junge Frau, mit der ich erst gerade an einem Fest eine interessante Konversation über das Wohnen und Kochen hatte, schwärmte von ihren Möbeln: «Sie sind halt wirklich gross und schwer», sagte sie mit verklärtem Blick, «aber ich liebe sie! Für mich bedeuten sie ein echtes Zuhausegefühl, auch wenn gerade alle vom Scandi-Chic schwärmen und von leichten, flexiblen Möbeln.» Die Liebe zum eigenen Zuhause ist das Wichtigste im Wohnbereich. Hier muss man keinem Trend folgen, auch wenn es schön ist, über Trends zu schreiben oder zu lesen und zu verstehen weshalb etwas so angesagt ist. Auch blosse Inspiration tut gut; ob man nun eine Idee umsetzt oder nicht, ist dabei nur halb so wichtig. (Bild: Entrance)

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Diese Woche musste ich mich beruflich stark mit dem Thema Einladungen und Gastlichkeit beschäftigen. Dabei habe ich wieder gemerkt, dass das Öffnen der eigenen vier Wände für Freunde und Familie gar keine so grosse Sache ist. Denn der Status kann ruhig draussen bleiben, Zuhause ist bei uns, da zählen wir und unsere Bedürfnisse. Also werden Einladungen unkomplizierter, man will neben dem guten Essen auch ein bisschen von der Gemütlichkeit der anderen geniessen und nicht nur sehen, was für ein teures Sofa sie sich angeschafft haben. Das ist entspannend und ehrlich. Ehrlichkeit in Sachen Wohnen bedeutet vor allem, so zu sein und so zu wohnen, wie es zu uns passt. (Bild: 1st Street)

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Das gleiche «Problem» wie mit dem Sofa habe ich übrigens mit dem Bett. Es ist kein schickes Möbel, sondern ein uraltes, das mich schon sehr lange durchs Leben begleitet. Dabei hätte ich ein tolles antikes Stück. Doch bei jenem könnte Miss C. gar nicht ab und zu darunter kriechen. Seis drum! (Bild über: A feminin tomboy)

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Eine Küche sollte praktisch und immer blitzblank und aufgeräumt sein. Allerdings mag ich hübsche Dinge auch in der Küche – und die möchte ich sehen. Darunter sind Sachen, die ich gar nicht brauche, die aber einfach schön sind, mich glücklich und die Küche gemütlicher machen. Eine junge Freundin hat mir von einem kleinen Fläschchen erzählt, das sie für alles braucht: für Rahm, für Blumen und fürs Glück. Glück steckt eben oft in den kleinen Dingen, auch wenn es ums Wohnen geht. (Bild über: Frenchy fancy)

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Charme schaffen wir mitunter durch Zufall – auch wenn das Zufällige, hier ist es ein Magazinstapel als Nachttisch, eigentlich gar kein Möbel ist. Es ist vielmehr eine spontane Lösung: Man will sofort etwas ändern und lässt sich deshalb etwas einfallen – auch das ist ehrlich und direkt wohnen. (Bild über: Dust jacket attic)

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Wohnen möchten wir auch da, wo es gar nicht besonders wohnlich ist, zum Beispiel im Bad. Ein paar Extrasachen, einige davon praktisch und die anderen einfach nur schön, tun einem Badezimmer und uns immer gut. Lieben Sie also das Unpraktische, das nicht so besonders Stylishe oder eben das Zufällige. Denn wenn dieses hilft, einen Raum zugänglicher und gemütlicher zu machen, dann haben Sie ja richtig gewählt. (Bild: Fantastic Frank)

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Wohnen kann und darf man überall. Der alte Extrasessel kann auch in der Küche stehen wenn er Platz hat, oder neben dem Esstisch. Er markiert eine Komfortzone und die kommt uns schliesslich immer gelegen! (Bild über: Gravity)

Der Beitrag Ehrlich wohnen erschien zuerst auf Sweet Home.


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