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Channel: Marianne Kohler, Autor auf Sweet Home
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Lösungen für die Problemzone Entree

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Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home

1 — Dunkel und dramatisch

Was kann man mit einer ganz normalen Drei- oder Vierzimmerwohnung anstellen? Das ist die Frage, die viele Sweet-Home-Leser immer wieder stellen. Eine Antwort gibt Arthur Rooks. Der gebürtige Amerikaner und Wahlzürcher hat eine durchschnittliche Schweizer Mietwohnung in ein superstylisches Refugium verwandelt. Das sieht man schon beim Eintreten. Das Entrée  bietet nämlich ein dramatisches Willkommen in die Wohnung. Es deutet an, was in den weiteren Räumen wohnmässig zu erwarten ist. Der längliche Gang ist schwarz gestrichen, abwechslungsweise mit matten und glänzenden Querstreifen, wobei der Glanzanteil dominiert. Glanz reflektiert Licht und lässt selbst Schwarz weniger dunkel wirken. Als perfektes Möbelstück hat der Hausherr den weisse «Hello There»-Stuhl von Artifort vor die schwarze Wand platziert.

Hereinspaziert in die überraschende Wohnung von Arthur Rooks.

2 — Als Bibliothek

Als die beiden Architekten Judith Raeber und Stefan Zwicky vor bald zwanzig Jahren ein Paar wurden, behielten sie erst mal ihre Wohnungen. Das ist so geblieben. Ihr Haupt-Zuhause ist Judiths grosse, gemütliche Altbauwohnung in Luzern, in der sie auch ihr Studio hat. 

Das Entree überwältigt mit der Idee, es als Bibliothek einzusetzen Hier versammeln sich die vielen Geschichten, die Judith liest und gelesen hat, auf schwebenden Wandregalen. Die Einrichtungsexpertin nimmt mit dieser Idee der Bibliothek jegliche Schwere. Die Bücher tanzen fast durch den Gang und begrüssen wie freundliche Mitbewohner die Eintretenden. So holt Judith Raeber das Entree, welches in der Tradition der Erbauerzeit so grosszügig angelegt wurde, um dem gesellschaftlichen Leben beim Eintritt in eine Wohnung genügend Platz zu geben, auf überraschende Art ins moderne Alltagsleben. 

Hereinspaziert in die Luzerner Altbauwohnung von Judith Raeber und Stefan Zwicky.

3 — Wie ein Salon

Der Interiordesigner Gaetano Irpinio hat einen entspannten italienischen Chic in seine Familienwohnung geholt. Aus dem grosszügigen Entree, das die Wohnung bietet, wurde ein kleiner Salon. Hier stehen Selines Klavier, das Bettchen von Hund Nobus und ein barocker Ablagesessel. «Es ist auch genug Platz zum Tanzen da», erwähnt das Paar lachend.

Gaetano Irpinio wohnt mit seiner Frau Seline, ihrem Sohn Jamie und Jack Russell Nobu in einer sonnigen Vierzimmerwohnung im Zürcher Seefeld. Eingerichtet hat sie der Interiordesigner in seinem typisch italienisch eleganten Stil. Er hat solch renommierte Projekte wie das Spa im Hotel «The Chedi» in Andermatt oder das Park-Hyatt-Hotel in Mailand eingerichtet und gestaltet auch Privatresidenzen, Büros oder Boutiquen. Eleganz, Chic, gutes Design und edle Handwerkskunst sind dabei seine wichtigsten Zutaten. In seiner eigenen Familienwohnung bringt er die Grandezza auf ganz entspannte Art ein. 

Hereinspaziert in die Zürcher Vierzimmerwohnung des Interiordesigners Gaetano Irpinio.

4 — Warm und unkompliziert

Die moderne Wohnung von Stephanie Aebischer und Beat Brechbühl steht wie eine Art Meteorit in einem schönen alten Berner Hinterhof. Die beiden haben sie denn auch zum Abheben schön, individuell und sehr inspirierend eingerichtet.

Schon der Eingangsbereich zeigt Wohnideen, die man gerne nachmachen möchte: Ein grosser Orientteppich macht das Entree freundlich und sorgt dafür, dass kein Staub in die Wohnung weht. Dann sind da noch ein hübscher Blickfänger, nämlich der silberne Hocker «Plopp» von Oskar Zieta, eine Stahlrohrgarderobe von Hay und ein Schrank, den Stephanie von ihrem Grossvater geerbt hat. Und natürlich Ernie, in den ich mich auf den ersten Blick verliebte!

Hereinspaziert in die ebenerdige Loftwohnung von Stefanie Aebischer, Beat Brechbühl und Ernie

5 — Mit Farbe und Stil

In Regina Rüfenachts Berner Stadtwohnung treffen sich Stil, Design, ein Stückchen Marokko und viel warmes Wohngefühl. Die Wand ihres Entrees hat sie in einem warmen Graugrün gestrichen. Die farbige Wand bietet ein Bühnenbild für die unterschiedlichen Möbelstücke. Als Schuhregal dient ein USM-Möbel von ihrem Freund Michael, davor stehen einige Hocker. An der Wand finden sich die Eames-«Hang it all»-Garderobe in Schwarz und ein interessanter Klappspiegel.  Alles ist stilvoll, praktisch und persönlich. 

Hereinspaziert in die Berner Stadtwohnung von Regina Rüfenacht.

6 — Cleveres Design

Schöne Dinge machen glücklich: Das spürt man gleich beim Eintritt in die St. Galler Altbauwohnung der Familie Murto Röllin. Denn das Quartett lebt ganz selbstverständlich mit den allerschönsten Designstücken. Die wahnsinnig coolen Schränke im Entrée hat Alvar Aalto für das Sanatorium Paimio entworfen. Sie kamen nach einer Totalsanierung weg. Schönere und praktischere Schuhschränke, die auch für schmale Eingangssituationen perfekt sind, kann man sich nicht vorstellen! Geschlossen wirken die Schränke fast wie ein Teil der Architektur. Der Eingang der Wohnung ist zuerst schmal und öffnet sich dann quadratisch zu Küche und Bad. Die kleinen Hocker dienen unter ein paar Garderobenhaken als praktische Hilfe beim An- und Ausziehen der Schuhe.

Hereinspaziert in die St.Galler Altbauwohnung von Jukka Muurto und Anna Röllin.

7 — Familientauglich 

Garderoben auf verschiedenen Ebenen empfangen in der entspannten Familienwohnung von Claudia und Op Desax. «Damit die Kinder lernen, ihre Kleider aufzuhängen, müssen Garderoben für sie erreichbar sein», erklärt Claudia ihre beiden Empfangskomitees. «Auch der zweijährige Sohn Lei sucht sich hier bereits seine Jacken aus, die er tragen will!» Claudia und Op Desax sind die Gründer des Mode-Concept-Stores Opia in Zürichs neuem Europaallee-Quartier beim Hauptbahnhof. Claudia kommt aus dem Bündnerland, Op aus Bangkok, beide haben kreative Berufe und verbinden ihre Talente, Kulturen und Persönlichkeiten nicht nur im Shop, sondern auch in der Wohnung und im Alltag. Die Familienwohnung befindet sich in einer grossen, neuen Siedlung in Zürich-Altstetten.

Hereinspaziert in das Familienparadies von Claudia und Op Desax.

8 — Alles drin

Kathrin Wiedmer und Thom Pfister haben zwei Wohnungen in einem Altbau im Berner Marziliquartier stilvoll vereint – ohne klassisches Wohnzimmer, dafür aber viel grosszügigem, lebendigem Wohnraum für die Familie.

Durch das Entree gelangt man in alle Räume der Wohnung. Es wird zugleich als eine Art Galerie benutzt. Die Bilder wurden aber so gehängt, dass das kleine Töchterchen Ella unbeschwert rennen und hüpfen kann. Am Ende des Gangs strahlt einem die kleine, lebendige Küche entgegen. Für den Boden haben sich die Bewohner für einen dunklen Sisalteppich entschieden. darauf leuchtet ein grasgrünes USM-Regal. Im superpraktischen Staumöbel finden alle Schuhe einen sauberen, geruchssicheren Platz. In der oberen Regalreihe befindet sich alles, was ein Familienhaushalt an kleinen Dingen braucht, von der Hausapotheke bis zur Taschenlampe.

Natürlich dient die Möbeloberseite als Ausstellungsfläche. Zum Zeitpunkt unseres Shootings zeigen sich unter anderem Schmetterlinge aus einem Lieblingsbuch von Ella, gelbe Craspedia in einer Linck-Schale, geometrische Tabletts von Hay, Parfüms und Kinderbasteleien.

Hereinspaziert in die umgebaute Altbauwohnung von Thom Pfister und Kathrin Wiedmer.

9 — Vorhang auf!

Architektur aus den 70er Jahren ist unkompliziert. Das war es, was Désirée und Thomas Rutz an ihrem Haus auf Anhieb gefallen hat. Es ist ebenerdig, hat weder Keller noch Estrich. Kurzum: Es war eine Herausforderung, auf begrenztem Platz genügend Raum und Privatsphäre für eine Familie zu schaffen. Dem Paar ist dies aber gelungen und es hat das Haus mit viel Stilsicherheit, praktischen Ideen und Fantasie familiengerecht eingerichtet.

Eine clevere Lösung hat Désirée Rutz für das Entrée gefunden. Sie grenzte mit einem Paar edlen, orangen Samtvorhängen einfach einen Teil ab. Das ist sehr praktisch gegen Durchzug bei dem ständigem Rein und Raus der Kinder, und dahinter können die Schultaschen und Jacken gut  verschwinden. Stilvoll wiederholt sich das Orange im marokkanischen Leuchter und im grossen Bild, welches eine Freundin für die Familie gemalt hat.

Hereinspaziert in die 70er-Jahre-Wohnung von Désirée Rutz und ihrer Familie.

10 — Vorhang zu

Die bekannte Interiordesignerin Claudia Silberschmidt hat ihr Ferienhaus in Arosa so hübsch eingerichtet, dass man am liebsten gleich bleiben möchte.

Bereits beim Eintritt wird Claudia Silberschmidts cooler Wohnstil erkennbar. Ein altes kleines Kutscherbänkli, das schon im Haus war, empfängt zum Taschenabladen oder Schneeschuhewechseln. Hinter einem grossen, schweren Vorhang befinden sich die Garderobe und viel Stauraum. Ein Volant und lange Lederfransen vervollkommnen und veredeln den Vorhang. 

Hereinspaziert in Claudia Silberschmidts Chalet.

11 — Ein bisschen Süden

Schön und stillvoll wohnen kann man auch am Anfang eines Wohnlebens. Das zeigt auf wunderbarste Art die charmante, persönlich eingerichtete Wohnung von Victoria Steiner und Luca Stadelmann in Luzern, die wir vor drei Jahren besuchten. 

Es ist die allererste eigene Wohnung für das Paar. Zuvor wohnten beide noch zu Hause. In der frischen, entspannt, aber stilvoll eingerichteten Wohnung entdeckt man sofort die Liebe zum Wohnen und Einrichten der beiden. Victoria hat Modedesign studiert und arbeitet als gefragte Stylistin für Fashion-und Stilllifeshootings. Ihr Flair für Mode, Trends und Stil ist auch in der Wahl und der Kombination der einzelnen Stücke zu spüren. Luca ist Banker und liebt starke Einzelstücke und Wohnlichkeit. Zusammen haben die beiden ein Zuhause geschaffen, das jung, frisch, entspannt und wandelbar ist. Man findet viele Wohnideen und liebevolle Details, die Lust machen aufs Einrichten, Umstellen und Wohnen. 

Als Garderobe im Entree dienen schlichte Wandhaken, eine Bank, die auf einer Strohmatte steht, und ein Korb, der kleine Sachen auffängt. Der freundliche Eingang vermittelt ein Stück Feriengefühl im Süden. 

Hereinspaziert in die erste Wohnung von Victoria Steiner und Luca Stadelmann.

12— Perfekt zum Kommen und Gehen

Maison-Gassmann-Inhaberin Katja Hahnloser hat ihre Wohnung auf entspannt-moderne Art in einen freundlichen Rückzugsort verwandelt. Das Modebusiness ist mit Einkaufstouren, Shows und Messen im In- und Ausland verbunden. Katja Hahnloser ist immer am Ankommen oder Abreisen. So steht das Reisegepäck stets bereit im Eingang.

Uns interessiert natürlich, worauf Katja beim Einkauf achtet: «Ich suche nach Stücken, die nicht nur mit hoher Schnittkunst bestechen, sondern auch eine exzellente Verarbeitung haben, kunstvolle Details und edle, aussergewöhnliche Stoffe. Die Kleider, die wir selektionieren, möchte man anfassen, anprobieren und immer wieder anders kombinieren. Solche Kleider sind dann wie Sammelstücke, die man jahrelang hat und auf unterschiedliche Art tragen kann.»

Im offenen  Entree nimmt auch ein kleines Ablagemöbel Schuhe und Taschen entgegen. Darüber hängt ein Bild, das Katja im Internet gefunden hat. «Ich bin jung und habe nicht das Geld für teure Kunst. So mache ich einfach Kunst mit dem, was mir gefällt. Dieses Foto zeigt einen Leuchtturm an der Nordsee. Ich liebe die raue Natur dort. Meine Mutter kommt aus Hamburg, weshalb ich mich wohl auch mit der Nordsee verbunden fühle. Das Foto empfängt mich und gibt mir eine gute Stimmung, wenn ich nach Hause komme.»

Hereinspaziert in die Zürcher Dreizimmerwohnung von Katja Hahnloser.

13 — Ankommen, absitzen, ablegen

Dieser Hocker von Poliform hat Jürg und Barbara in alle ihre Wohnungen begleitet. Er stand über 20 Jahre in den jeweiligen Eingängen. «Altbauwohnungen haben Eingangshallen, keine dunklen, kleinen Entrees. Das wollte ich auch für unser Haus.» Der Hocker dient dazu, die Schuhe an- und auszuziehen, darüber hängt ein grosses Bild von H. A. Sigg.

Genauso wie der Innenarchitekt beim Eintritt in sein Haus nicht von einem Kleiderhaufen begrüsst werden möchte, will er auch nicht schon die ganze Wohnung sehen. So arbeitete er mit Korridoren und Zwischenräumen.

Hereinspaziert in die Bungalow-Villa von Jürg Brawand und Barbara Knapp.

14 — Eleganz im Detail

Die Interiordesignerin Charlotte Bollag hat ihre grosszügige Neubauwohnung in Baden mit viel Wärme eingerichtet. Das Entree hat sie in einem warmen Graubraun gestrichen. «Konsolenmöbel sind perfekt im Eingangsbereich, denn Sie dienen als Ablage und bieten Platz für Leuchten und Blumen», so der Tipp der Einrichtungsexpertin. Klar sichtbar ist hier auch, wem die Wohnung wirklich gehört, nämlich Cookie, Najla und Emma, den drei freundlichen Beagles.  

Hereinspaziert in die chice Eigentumswohnung von Charlotte Bollag.

15 — Lösung auf Mass

Die wunderschönen, stimmungsvollen, persönlichen Fotos und Geschichten, mit denen bei Mooris die Produkte angeboten werden, haben uns neugierig gemacht, und wir wollten wissen, wer und was dahintersteckt. So haben wir Frank und Jeannette Urech  kennen gelernt, die sich überreden liessen, Sweet Home für eine Homestory einzuladen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Wir fanden kleine Stillleben mit persönlichen Fundstücken, die liebevoll mit viel Sinn für Schönes und Besonderes arrangiert wurden: So wird aus einer Wohnung ein persönliches Zuhause.

Das raffinierte Garderobensystem hat Frank ausgetüftelt. «Ich setze es auch oft bei Kunden um, erklärt er. Mit einem Röhrensystem und Tablaren aus dem Baumarkt kann man diese stabile und praktische Konstruktion genau auf Mass und wie hier auch auf unebenem Boden montieren. Und das Beste daran: Es wirkt leicht, ordentlich und bietet sehr viel Platz.»

Hereinspaziert in die kleine Altbauwohnung von Jeannette und Frank Urech.

Anmerkung: Da einige Homestorys etwas älter sind, wohnen viele der vorgestellten Bewohner heute nicht mehr gleich oder nicht mehr am gleichen Ort.

Der Beitrag Lösungen für die Problemzone Entree erschien zuerst auf Sweet Home.


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